Sonntag, 11. August 2013

Seenachtfest

Vor einigen Wochen hat mich eine Kollegin gefragt, ob ich auch ans Seenachftest in Rapperswil komme. Irgendwie hat der letzte Reiz für eine spontane Zusage gefehlt. Ich durfte das Feuerwerk des Seenachtfests bereits einmal vor Jahren von der Terrasse eines Freundes in Pfäffikon aus sehen und hatte das Gefühl, damit das Highlight bereits zu kennen. Das war natürlich ein Irrtum, doch nun zu den Details.
Der Zufall wollte es, dass ich auch dieses Jahr wieder auf der gleichen Terrasse in Pfäffikon landete. Glücklicherweise findet das Seenachtfest über mehrere Tage statt und ich habe am Samstag mit meiner Kollegin abgemacht und es in den Trubel vor Ort geschafft. Das Wetter war ausgezeichnet und hat sehr viele Leute angelockt. Angeblich gab es in der Vergangenheit nach zwei Anlässen mit schlechterem Wetter grössere finanzielle Probleme. Dieses Jahr werden an den drei Tagen 60'000 Besucher erwartet. Da sich das Zielpublikum nach meinem Empfinden nicht mit den Street Parade-Gängern überschneidet, spielt es wohl keine Rolle, dass dies am gleichen Wochenende stattfindet. Und die SBB kann die Nachtzüge sogar in beide Richtungen nutzen.

Für eine stilvolle Anreise (soweit man davon im öffentlichen Verkehr sprechen kann) habe ich mir einen Umweg vorgenommen und etwas Zeit vorgesehen. Gemütlich habe ich den Zug nach Horgen und von dort den Seeweg von Horgen zur Schifflände der Halbinsel Au unter die Füsse genommen. Dort habe ich die "Säntis" bestiegen (nein, keine Wanderung, sondern der Name des Schiffs). Sehr wohl ein passender Name für meinen Ausflug aus der Innerschweiz (Schwyz) in die Ostschweiz (St. Gallen). An zwei Haltestellen (Richterswil, Wädenswil) konnten wir nicht alle Passagiere mitnehmen, da das Schiff bereits voll war, bzw. weniger Personen aus- als einsteigen wollten. Ja, da war ich richtig froh, dass ich bereits auf der Halbinsel Au zugestiegen bin. Die Reise auf dem Schiff erfolgte ohne Zickzack der Küste entlang über die Insel Ufenau nach Rapperswil und dauerte nur ungefähr drei Mal länger als die entsprechende Strecke mit dem Zug. Mir hat dieses entschleunigte "Böötlen" aber bestens gefallen. Allerdings lässt sich damit nur nach Zürich zur Arbeit pendeln, wenn man nicht mehr als eine Stunde vor Ort arbeiten will. Auf dieser Reise habe ich Freienbach endlich bewusst vom See her wahrgenommen.



In Rapperswil angekommen startete gleich die Flugshow der Patrouille Suisse. Na ja, nicht gleich. Ein Zivilflugzeug hat die Luftraumsperre nicht eingehalten, was zu einer gefühlten Ewigkeit an Verzögerung geführt hat. Die Militärpiloten sind dann vor diesem Flugzeug vorbei geflogen und haben die Rauchmaschinen angeworfen und entsprechende Strahlen am Horizont hinterlassen. Also ich wäre nervös geworden, wenn mir da sozusagen aus dem Nichts sechs Tiger F-5E um die Ohren sausen. Dann ging die Flugshow los. Zwischendurch bekam ich Hühnerhaut, das Programm war einfach nur toll. Ja, dank iPhone Kamera gibt's hier keine Photos, ha ha. Der Commander, Daniel Hösli, hat sein Team wirklich gut im Griff und viele mir neue Flugformationen gezeigt. Das muss hier festgehalten werden: Ich mag Flugshows.
Danach habe ich meine Kollegin getroffen und wir sind anschliessend an die Super Puma Vorstellung zum Caipirinha-Stand um mal wieder gemeinsam anstossen zu können. Wir haben uns anschliessend zu einer der Musikbühnen aufgemacht und den Auftritt von Baschi bestaunt. Das war jetzt kein Highlight für mich, das in Erinnerung bleiben wird.


Für den Programmabschluss ging's auf den Seedamm, um das Feuerwerk zu bestaunen. Zu meiner grossen Überraschung habe ich eine meiner Cousinen getroffen, mich natürlich sehr gefreut und etwas mit ihr getratscht. Da der Beginn des Feuerwerks kurz bevorstand, mussten wir uns kurz fassen. Das Feuerwerk dauerte über dreissig Minuten und war beeindruckend. Abgefeuert wurde das Ganze von drei Booten und musikalisch passend untermalt. Nach einem kleinen Imbiss und etwas zu trinken, haben wir dann das öffentliche Nachtnetz in Anspruch genommen (je nach Richtung ZVV bzw. Ostwind) und sind alle gut nach Hause gekommen.