Samstag, 22. Februar 2014

Weg vom See

Sicht auf Rapperswil
Letztes Wochenende spazierten wir das erste Mal länger auf der nördlichen Seeseite entlang. Wir sind mit dem Schiff direkt von Wädenswil nach Stäfa gefahren, dem Startpunkt unseres Spaziergangs. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ziel Rapperswil. Mir ist da leider auf der Anreise noch ein kleines Missgeschick passiert. Da die Billettauswahl für die Anreise ein gefühltes Duzend Optionen bot, habe ich prompt eine falsche Wahl getroffen. Der Matrose (wie heissen die Jungs eigentlich korrekt) hat sich dann sehr verständnisvoll gezeigt und mich gnädiger Weise nicht auf das kleine Fischerboot ausgesetzt. Da wir etwas nah am Fischerboot vorbeigefahren sind, hat der betroffene Fischer dann auch sein schönstes Züridüütsch und eindeutige Gesten ausgepackt, um dem Kursschiffkaptiän seine Meinung kund zu tun. Das Highlight war ein charmantes Winken einer älteren Mitreisenden an besagten Fischer. Das war richtig lustig.
"Einsteigen, bitte"
Das Wetter spielte mit und wir konnten von der Goldküste auf die Pfnüselküste hinüberschauen und uns im Thema Geographie versuchen. Mit dem Sonnenschein wurde es schnell sehr warm. Na ja, ehrlicherweise war es wohl eher die Kombination vom Hochlaufen und dem Sonnenschein. Der Weg führt nämlich nicht nahe am See sondern mehr oder weniger an der ersten Hügelkante entlang. Genau der richtige Ort, um sein schönes Haus hinzustellen. Ganz interessant zu sehen, was da gebaut wurde oder noch gebaut wird. Goethe war wohl auch schon hier, jedenfalls hat es eine Sitzbank, die ihm gewidmet ist. Angeblich übernachtete er in Stäfa bei einem Besuch eines Freundes. Nach Uerikon geht's dann nochmals etwas den Hügel hinauf zum Chatzentobelweiher. Zeitlos schön am Rande eines Moorgebiets. Da fuhr anno seinerzeit auch eine tolle Bahn vorbei, die ÜBB. Ein Gleis und ein einzelner Wagen stehen als Zeitzeugen noch da.
Der folgende Waldabschnitt bietet ein Bienenhotel, Schilder zu vielen Pflanzen und direkte Seesicht aus dem Wald, das ist echt speziell. Bei Feldbach muss man nochmals runter und rauf (schnauf). Auf der Zielgeraden nach Rapperswil gibt es einigermassen angenehme Wege, die zwar durch Wohnquartiere, aber nur selten an viel befahrenen Strassen vorbei führen. Das Sandwich in Rapperswil haben wir nach etwas mehr als drei Stunden wohl verdient.



Mittwoch, 5. Februar 2014

Reserve



Manchmal geht es schneller als gedacht. Vergangenen Freitag haben wir die Gelegenheit genutzt. Der fast leere Kühlschrank hat passiv zur Entscheidungsfindung beigetragen. Ja, ja, eine gute Ausrede muss man haben.
Der Laden ist immer noch gut gefüllt, wie an den paar Malen, an denen ich schon dort war. Das erste Mal war übrigens bereits der Samstag, an dem die Zügelmänner meine Wohnung vollgestellt haben. Leider gab's am letzten Freitag keinen Fensterplatz mehr. Wie toll der Fensterplatz mit Sicht auf den grossen Parkplatz sein soll, hat mir aber nicht eingeleuchtet. Aber offensichtlich besteht da eine Nachfrage. Wir nahmen unsere Funktion als "Reserve" wahr und setzten uns an die reservierten Plätze.
Aufgrund der anstehenden Schliessung des Lokals, wird der Wein nun zum "take away"-Preis angeboten, d.h. zum regulären Verkaufspreis wie in der Mövenpick Kellerei. Das wäre nun der Moment für eine ausgedehnte Degustation, aber darauf werde ich wohl verzichten. An diesem Abend war meine Aufmerksamkeit allerdings nur auf den BBQ Burger, genau mit Ei, gerichtet. Es gäbe ein einfaches Wasser dazu, ohne Wein. Der Burger erfüllte die Erwartungen und war einfach ausgezeichnet. Der Salat passte, die Pommes waren genau richtig, der Speck gut. Nur das Ketchup… nicht, dass daran etwas auszusetzen gewesen wäre. Direkt nach der Bestellung wurden Ketchup und Senf gereicht. Und bevor der Burger auf dem Tisch landete, wurde das Ketchup vom für die benachbarten Tischen zuständigen Kellner mit einem kurzen Hinweis "Sie brauchen es ja noch nicht" entführt. Als der Burger auftauchte, schickte ich unseren Kellner dem Ketchup hinterher. Das war doch irgendwie lustig und auch unser Kellner verstand den wohl zu bequemen anderen Kellner nicht wirklich (er verdächtigte im ersten Moment den jungen Hilfskellner).
Fazit: Das Bild des Burgers spricht Bände.



Sonntag, 2. Februar 2014

Graffiti II

Beim Strandbad Freienbach sind schon seit längerer Zeit Graffitis an der Wand, die ich allerdings nur nebenbei bemerkte. Als ich das letzte Mal daran vorbei ging, herrschte eine eigene Konstellation von Sonne und Schatten, welche meine Aufmerksamkeit auf die Graffitis lenkte und ich sie mir näher anschaute. Hat ganz tolle Elemente darunter. Der Kopf der Dame ist noch im Schatten. Der Schatten erzeugt auf dem gelblichen Hintergrund eine zusätzliche orange Ebene, fast wie bei einem Sonnenuntergang. Das Schiff wirkt ganz anders wie ohne diesen Effekt. Auch der Schatten des Baums fügt sich auf interessante Weise in das Gesamtwerk ein. Doch seht selbst.
Zur Info: Weitere Kunstwerke von Thomas Büscheln können hier betrachtet werden. Andere Impressionen von Freienbach habe ich bereits hier erwähnt.