Montag, 30. Dezember 2013

Curry

Ein Kochbuch aus London einer indischen Dame hat es mir angetan. Vielleicht auch das ständige Einreden der Londoner, dass Donnerstag einfach Curry-Tag ist (und nicht Döner's-Tag, wie mein deutscher Kollege das nennt). Na ja, bei mir ist der Donnerstag noch weit weg von einem Curry-Tag. Die guten Erfahrungen in den indischen Restaurants in London haben sicher auch geholfen (z.B. hier) auf den Geschmack zu kommen.
Unter Curry verstehe ich hier die Bezeichnung für eintopfartige Gerichte und nicht für die im Handel käuflich zu erwerbende Gewürzmischung. Genau, ich übe mich nun in der Zubereitung von verschiedenen Curries. Das Kochen ist viel einfacher als zuerst gedacht. Und noch viel toller, die Zubereitung ist für die unterschiedlichen Curries immer sehr ähnlich.

Glücklicherweise haben wir zuhause bereits einen interessanten Grundstock an (auch in Indien häufig verwendeten) Gewürzen. In den letzten Jahren ist auch deren Einkauf einfacher geworden. Die meisten sind ohne grosse Sucherei auch in der Umgebung oder in Zürich zu finden. Super spassig finde ich das eigene Zubereiten der Gewürzmischung. Das ist die Grundlage für den geschmacklichen Höhepunkt und ich stochere auch gerne im Mörser herum (mache ja sonst fast keine Rezepte, wo das Teil benötigt wird) bis es anstrengend wird. Viele Gewürze, die wir besonders oft in der Weihnachtszeit benutzen, wie z.B. Nelken oder Zimt, gehören im indischen Curry fast zum Grundstock. Fazit: Weihnachten findet das ganze Jahr über statt. Das Highlight beim Kochen ist das "brown the curry". Ich verstehe das im Englischen heute noch nicht wirklich, aber das ist der Moment, bei dem die Sauce eingekocht und richtig gut wird. Dabei gilt es, den richtigen Moment zu erwischen (in der Hoffnung, dass auch die brotartige Beilage (z.B. roti oder naan) den Ofen ohne schwarz zu werden übersteht).

Zum Lerneffekt: Wenn eine auch nur im entferntesten von Indien begeisterte Person meint, das Rezept sei nicht scharf, sodass der Geschmack des Fleisches (oder Fisches oder Gemüses) gut daneben selbst zur Geltung kommt,… einfach grosszügig überhören/überlesen und die scharfen Bestandteile, insbesondere Chilli im voraus nur sparsam hinzugeben. Schärfe wird auf der Scoville-Skala gemessen. (zur Info für die Schärfe von Messern gibt es auch eine Masseinheit: Rockwell). Ich habe glücklicherweise keine Ahnung, wo diese Gerichte rangieren, aber meiner Zunge und meinem Gaumen geht es noch gut.


Montag, 2. Dezember 2013

Ferien

Bevor ich mich für ein Hotel entscheide, schaue ich mir meist die Kommentare früherer Besucher an. Das ist einerseits informativ, anderseits sehr unterhaltsam. Bisher habe ich mich dieser Kommentierung verweigert. Mir kam das komisch vor, darüber zu schreiben, obwohl ich gerne von den Erfahrungen anderer profitiert habe. Ich mach jetzt ein Mal mit, damit auch andere Personen von meinen Erfahrungen profitieren oder sich zumindest erheitern können.

Was ich noch nicht gefunden habe, ist eine Übersicht über die Bewertungen von verschiedenen Portalen. Der Gedanke kam mir, da ich mir überlegte, ob ich die Bewertung - da sie schon mal geschrieben ist - nicht gleich auf verschiedenen Seiten veröffentlichen sollte. Auf einigen Portalen werden verschiedene Anreize (Wettbewerb, Punkte oder ähnliche Dinge) gesetzt. Die Bewertungen können sich somit überlappen oder auf einzelnen Portalen eine bessere oder schlechtere Qualität haben.  Da wäre noch eine Nutzenoptimierung möglich.

Interessant ist ja auch, dass nach dem Abgeben einer Bewertung fast immer die Frage kommt, ob man nicht noch etwas anderes bewerten mag, z.B. Restaurant, Ort. Da scheint eine rege Nachfrage zu bestehen.

Ausgewählte Klassiker (deutsch):
tripadvisor.com
holidaycheck.ch
zoover.ch
ebookers.ch
lastminute.ch



Die Buchung habe ich über ein Reisebüro vorgenommen. Alle Informationen sind im Hotel angekommen und waren entsprechend bekannt.
Die Rezeption ist durchgehend betreut und war des Spanischen und des Englischen immer mächtig (die deutsche Sprache half leider nicht weiter). Die Zimmer (ein Schlafzimmer, ein Raum für Wohnzimmer/Küche, ein Balkon und ein Bad) waren sauber und wurden täglich ausser sonntags gereinigt. Um eigene Gegenstände wurden gekonnt darum herum gereinigt und auch die Reinigung des Geschirrs scheint in der Hoheit der Gäste zu liegen. Die Räume sind bis auf das Bad sehr grosszügig. Das Zimmer zur Strasse hin war etwas laut, da die Strasse eine anständige Steigung hat, und sich ein Motorfahrrad oder ein kleines Auto französischer Bauart im ersten Gang wohl einfach spannender fährt (na ja, vielleicht liegt es auch am Kreisel, der zum Abbremsen zwingt). Auch quietschende Bremsen von Verkehrsteilnehmer in der Gegenrichtung können die Ruhe stören. Leider konnte ich kein Zimmer ergattern, das von der Strasse abgewendet ist.
Das Hotel bietet weiter einen kleinen Laden (in dem ich während der gesamten Woche sogar zwei Gäste gesehen habe), eine Bar (an der zwei Handwerker ein Getränk zu sich nahmen) und einen Pool (an dem ich niemanden gesehen habe). Weiter gibt es noch einen Aufenthaltsraum mit grossem Fernsehern, einigen Büchern und WiFi-Empfang. Die Geschwindigkeit des WiFi ist nicht besonders schnell, aber für Wettervorhersagen, Prüfen der E-Mails und solche Kleinigkeiten reicht es mit etwas Geduld aus.
Die Lage (abgesehen von Kreisel/Strasse mit erwähnter Steigung) war für meine Bedürfnisse (Stadt, Strand) nicht besonders gut. Die erwähnten fünf Minuten zur Stadt (gemäss Webseite) stimmen vielleicht sogar, allerdings nicht zu Fuss bis ins Zentrum. Ich würde eher von fünfzehn Minuten oder mehr ausgehen (und berücksichtigen, ob runter oder rauf).
Das Frühstücksbuffet habe ich nie ausprobiert (EUR 5), sondern bin entweder in ein kleines Lokal in der Gegend (es hat einige in fast allen Himmelsrichtungen) oder Richtung Zentrum spaziert und habe mir dort ein Brötchen und einen Curtado genehmigt.
Das Hotel hat die Erwartungen erfüllt. Ich hatte (glücklicherweise) keine mühsamen Erfahrungen, aber (leider) auch keine wirklich positiven Überraschungen.