Sonntag, 27. Januar 2013

Graffiti

Der Bahnhof Freienbach hat ein paar kulturelle Verschönerungen an seinen grauen Betonwänden bekommen. Ich zähle Graffiti zur Kultur, ja. Wann das passiert ist, weiss ich nicht. Jedenfalls gefallen mir die Graffitis nicht schlecht. Anbei meine ersten drei Bilder.




Sonntag, 20. Januar 2013

Zentralitätsindex

Da Freienbach etwas abgelegen sei, habe ich nachgegeben und treffe mich mit einer Freundin in Zürich. Nach Durchstöbern des Veranstaltungsprogramms letzten Mittwoch bin ich auf das Konzert der Zuger Sinfonietta gestossen. Somit steht Kultur auf dem Programm, genauer klassische Musik. Das Bestellformular auf der Webseite habe ich ausgefüllt und dann... keine Antwort erhalten, was mich verwunderte. Mir wieder bewusst wie standardisiert die meisten Bestellprozesse sind und dass die Erwartungen sich an diesen messen. Ungenügend, sorry. Eine Nachfrage zwei Tage darauf hat die Situation geklärt. Dank für den guten und schnellen Service an Simon Müller, der uns die Tickets an der Abendkasse übergeben hatte. Ach ja, der Prozess ist noch "voll-manuellisiert".
Zum Kulturprogramm gehört natürlich eine gefühlvolle Einstimmung. Um unsere Sinne für Haydn, Mozart und Brahms vorzubereiten, statten wir zuvor dem Terasse einen Besuch ab und arbeiteten an der Öffnung unserer Sinne. Ich kannte das lokal bisher nicht. Wunderschöne Räume und ein heimeliger Holzboden stechen heraus. Die im Design-Konzept eingebrachte Kunst wirkt etwas marktschreierisch, da zu sehr wiederholend. Das Publikum ist etwas eigen, wirkt sehr nach Schickimicki, was nach Zürich passen würde, aber ich hatte den Eindruck, keine Zürcher zu erkennen. Na ja, es gibt Schlimmeres. ;-)
Zuger Sinfonietta
Das Konzert fand in der Kirche zu St. Peter beim Lindenhof statt. Bisher kannte ich die Kirche nur von aussen. Die Lage ist genial. Daher wurde der Turm früher für die Feuerwache benutzt.
Das Konzert startete pünktlich um fünf Uhr. Meine Begleitung hat die Sitzplätze perfekt gewählt: genau in der Mitte, Beinfreiheit und die Plätze direkt vor uns blieben sogar leer. Die Besucherzahl war nicht berauschend, vielleicht etwas mehr als das vordere Hauptschiff hatte sich gefüllt, wenn man die Leute dann zusammengedrängt hätte. Dennoch scheinen das mehr Besucher als erwartet gewesen zu sein, da die Konzertprogramme bereits vergriffen waren. Haydn machte den Auftakt, Mozart holte dann die Pianistin hervor und führte uns in die Pause. Das Zusammenspiel zwischen Pianistin und Orchester war ausgezeichnet anzuhören. Da scheint wer mehr als nur einmal zusammen geübt zu haben. Die Akustik bot für meinen Geschmack etwas zu viel Hall und liess insbesondere den Flügel zwischendurch etwas hart erklingen. Dennoch passte das für die gemächlicheren Teile, insbesondere Brahms - der den Abschluss machte -, sowie die Übergänge zwischen Flügel und Orchester ganz gut. Mozart bereitet den einen oder anderen Übergänge auch gut vor, sozusagen mit der Methode "Wink mit dem Zaunpfahl". Für Haydn wurde das kleine Orchester benötigt. Wir überlegten uns die Auswahlkriterien, wer aus dem Orchester denn aussortiert wurde und bildeten uns auch ein, dass die musikalische Qualität weiter gesteigert wurde. Der Konzertrahmen liess, wie wir beide danach feststellten, bei den ruhigeren Passagen die Gedanken von der Musik abschweifen. Ich erwähne jetzt nicht, wer über Ferienpläne und wer über die Wasserqualität in Städten nachdachte.
Den Abend liessen wir mit einem Glas Wein, bzw. für mich Guinness in der Widder Bar ausklingen. Ich mag die Widder Bar sehr gerne, aber ein Guinness lasse ich mir dort nicht mehr servieren. Puristen trinken Guinness sowieso nicht aus der Flasche, da gehöre ich nicht dazu. Aber drei Mal mehr Schaum als bei einem Weissbier muss nicht sein. Die Nüssli und Dörrfrüchte wurden jeweils schnellstmöglich nachgefüllt, nein ersetzt. Meist bevor die erste Hälfte verschwunden ist. Was passiert wohl mit den entfernten Nüssli und Dörrfrüchten?
Fazit: Ja, Freienbach ist aus Zürcher Sicht nicht top im Zentralitätsindex, das trifft bei diesen kalten Temperaturen übrigens auch für das schöne Gleis 52 - der Weg nach Freienbach zu, das wirklich am Ende der Welt äh des Bahnhofs liegt und den Wert der gefühlten Kälte gerade nochmals um ein Grad reduziert.
Wir hörten Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 49 f-Moll «La Passione», Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Klavier und Orchester G-Dur KV 453 und Johannes Brahms: Serenade für kleines Orchester Nr. 2 A-Dur op. 16 mit mit Margarita Höhenrieder unter Leitung von Philippe Bach.

Samstag, 12. Januar 2013

Three Lions

Wappen Freienbachs
Das Wappen der Gemeinde Freienbach gefällt mir sehr gut. Die drei nach links schreitenden Löwen auf rotem Grund machen etwas her. Aber Löwen in Freienbach? Die nächsten mir bekannten Löwen sind im Zoo Zürich. In Rapperswil gibt's meines Wissens Seelöwen, aber die interessieren hier nicht. Wie kommen diese auf das Wappen Freienbachs? Meine Neugierde ist geweckt. Vorwarnung: das könnte ins Geschichtliche ausarten.
Kurz: Die Schwaben brachten die Löwen zu uns. Die Mutter Alderichs, der Inselheiger der Insel Ufenau ist, sowie ein späterer Klosterabt sollen dem Herzoggeschlecht der Schwaben angehört haben, die drei Löwen im Wappen tragen. So sind die Löwen in die Gegend gekommen. Die drei Löwen wurden erst 1948 offizielles Wappen Freienbachs. Es wurde von der Hofleute-Korporation mehr oder weniger freundlich übernommen. Soviel zur bekannten Herkunft.
Bei meinem letzten Besuch in London sind mir drei Löwen auf roten Grund aufgefallen. Ich bezweifelte stark, dass es sich um eine diplomatische Vertretung Freienbachs in London handelt. Meine Nachforschungen ergaben, dass dieses Wappen nicht aus Freienbach stammt (auch nicht aus Schwaben), sondern dem Duke of Lancaster gehört. Das Herzogtum datiert auf das 13. Jahrhundert zurück, auf König Heinrich III. um genau zu sein. Die Löwen der Schwaben datieren ins gleiche Jahrhundert. Mir scheint diese deutsch-englischen Verflechtungen (ich verweise hier auf die Herkunft der königlichen Familie hin) sind doch enger als beiderseits zugegeben wird. Wer jetzt welches Wappen wann und warum und vor allem zuerst gehabt hat, ist mir erstmal egal. Denn: irgendwie sind wir Freienbacher jetzt mittendrin, mit unserem Wappen in London. Ich werde jedenfalls immer das Gefühl haben, dass Freienbach in London auch dazugehört.
Dann sind die Three Lions auch im Fussball allgegenwärtig (mehr oder weniger erfolgreich; 2010 leider gegen Deutschland mit 4:1 ausgeschieden). In diesem Zusammenhang habe ich tatsächlich eine frühere Erwähnung der Three Lions gefunden: 1198.

Nachtrag: Heraldiker und Tierexperte gesucht. Zwei Dinge sind mir nachträglich aufgefallen. The Coat of Arms, Wappen des Vereinigten Königreichs, ist viergeteilt und in zwei Vierteln sind die Three Lions drin. Allerdings ist die Tierbezeichnung etwas verwirrend: "three golden lions passant gardant (or "leopards")". Und viel spannender: Das Wappen ist auf den Münzen des britischen Pfunds zu finden. Natürlich ist auch die Verbindung zu Deutschland wieder erwähnenswert. Da steht doch tatsächlich "ich dien" auf dem two pence Stück.

Sonntag, 6. Januar 2013

Einsiedeln I

Diese Ortschaft wird in diesem Blog immer mal wieder vorkommen. Das als erste Vorwarnung. Schliesslich habe ich im letzten Jahrtausend hier zwei Jahre meines Lebens verbracht.
Einiges hat sich verändert. Sofort aufgefallen ist mir der Wurststand. Das wäre sicherlich schon zu meinen Tagen in Einsiedeln ein Renner gewesen. Und wenn die Touristen mal spärlicher nach Einsiedeln pilgern, dann gibt's ja noch die Stiftsschüler, Umsatz garantiert. Etwas ist gleich geblieben. Keiner will ins Parkhaus, lieber drei Mal über den Klosterplatz fahren und vielleicht doch noch einen Parkplatz ergattern. Mir leuchtet das nicht ein. Na ja, ich habe mich artig ins Parkhaus gestellt und ganz am Schluss noch fast einen neuen Kratzer ins Auto gemacht. Den hallenden Schreien meiner Beifahrerin sei trotz meines fast-Tinitus nochmals gedankt.
Zurück zu Einsiedeln. Zuerst haben wir uns die Stallungen des Klosters angeschaut. Ganz schön viele Rösser stehen da herum. Wie ich gelernt habe, schlafen die im Stehen. Dabei können sie sogar die Augen offen haben, da Fluchttiere. So wurde mir berichtet.
Der Klostershop macht auch deutlich mehr her als früher. Aber was soll ich da denn kaufen? Glücklicherweise besitzt so ein Kloster meist viele Ländereien, so auch hier. Ob der Wein auch gut ist, wird sich erst noch zeigen müssen. Eingelagert ist er.
Abschliessend besuchten wir die Kirche sowie die Krypta. Da hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. Doch mir scheint, bereits das Erhalten des status quo ist eine grosse Leistung. In der Krypta sind wir noch von einer Andacht überrascht worden und haben diese nach einer heftigen Inhalation von Weihrauch wieder ganz leise und so unauffällig wie möglich verlassen.

Samstag, 5. Januar 2013

Panorama

Herrliche Aussicht
Der Zürisee macht sich auch aus der Distanz ganz gut. Unser kleiner Sonntagsausflug führte uns nach Feusisberg in ein schönes Hotel. Zumindest innen ist das korrekt, von aussen sieht der Betonbau nicht wirklich schön aus. Zum Glück vergisst man das sofort, wenn man drin ist. Der grosse Parkplatz war gut besucht. Der Herr am Empfang hat uns sofort begrüsst und uns nach unseren Wünschen gefragt. Sehr aufmerksam. Überhaupt der Service war durchgehend sympathisch.
Nachdem wir die Aussicht vom Balkon ausgiebig genossen haben und dem windigen Wetter entfliehen wollten, begaben wir uns ins Restaurant. Wir mussten natürlich einen Fensterplatz haben. Zu Kaffee und einem Glas Wein gab's eine breite Auswahl von Pralinés, wunderbar. Nun genossen wir die Aussicht von der anderen Seite der grossen Glasfenster und verbesserten unsere Geographiekenntnisse der näheren Umgebung. Smartphone sei Dank. Ein eindrückliches Schauspiel bot ein Falke. Er liess sich durch die Lüfte treiben und manchmal sah es so aus, als bliebe er im Wind einfach stehen.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Fabrikladen

Wasabi?
Die Engländer stellen selbst auch Schokolade her. Kraft, beziehungsweise Cadbury produzieren in grossen Mengen. Aber die Schokolade aus der Schweiz ist auch dort noch etwas Besonderes und als Geschenk immer gerne gesehen. Daher sind wir vor der Reise nach London beim Fabrikladen des Schokoladenherstellers unseres Vertrauens in Altendorf vorbei, um tolle Mitbringsel für englische und andere Kollegen einzukaufen. Einen zweiten Fabrikladen gibt es in Kirchberg.
Der Parkplatz war ziemlich leer. Meine Zweifel an den Öffnungszeiten waren allerdings unbegründet. Ein herzliches "Guten Tag" leitete wie auch beim letzten Mal die Degustation und den Einkauf ein. Na ja, Degustation ist etwas weit hergeholt. Auf jeden Fall gab's für jeden zwei Lindor-Kugeln.
Farben über Farben
Dann fing das heiss geliebte Abfüllen der kleinen Geschenksäcke an. In jedem waren anschliessend genau fünf Lindor-Kugeln in allen möglichen Farben zu finden. Viele Farben beziehungsweise Geschmacksrichtungen habe ich noch nie in einem Laden gesehen. Die Engländer werden sich freuen. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.
Kurz vor dem Bezahlen konnten wir dann einer "Mangelware" mit Erdbeerfüllung nicht widerstehen und mussten diese Tafel auch noch einpacken. Der Mangel ist auf der Verpackung beschrieben. Dann muss man ihn natürlich auch suchen. Und nach langem Suchen war er dann auch zu finden, die Füllung schaute an einer ganz kleinen Stelle etwas heraus. Die Schokolade inklusive Füllung war geschmacklich hervorragend und verschwand zuhause dann auch entsprechend schnell.

Dienstag, 1. Januar 2013

Spiele

Das gehört mir!
Das gab's noch nie. Silvia hat bei unserem Spieleabend zuhause in Freienbach beim Monopoly drei Mal in Folge nicht gewonnen. Ist hiermit festgehalten. Ob das in diesem Jahrhundert nochmals passieren wird?