Samstag, 29. Juni 2013

Trockenmauer

Mir sind bei meinem Ausflug zum Chappeli die neueren und älteren Trockenmauern aufgefallen. Das sieht wunderschön aus. Der Zufall will's, dass diese Tage an den Mauern gearbeitet wurde. Ich vermute, die Herren (ich habe zumindest keine Dame gesehen) waren nicht unglücklich, dass der Sommer sich von seiner zurückhaltenden Seite zeigte.
Weshalb werden Trockenmauern im Zeitalter des Betons (günstig, schnell) noch neu gebaut? Ein kleiner Ausflug: Ursprünglich tauchten die Trockenmauern in verschiedenen Bereichen auf, unter anderem auch bei Rebgütern. Konzentrieren wir uns auf diese. Durch die Terassierung steiler Hänge konnten auch an nicht optimalen Lagen Reben erfolgreich angepflanzt werden. (Das erinnert mich an die Ausflüge ins Burgund. Ja, bei diesen sanften Hügeln braucht's eigentlich keine Trockenmauern. Doch um auch die etwas ungünstigeren Lagen mit Reben zu bepflanzen und den Profit zu optimieren, finden sie sich sogar dort.) Ganz so flach und nach Süden ist das Leutschengut nicht ausgereicht, das erklärt warum es hier Trockenmauern gibt. Weshalb sie noch neu gebaut werden, scheint der Langfristigkeit geschuldet. Die Trockenmaurer (wenn's den Beruf überhaupt gibt und er so heissen würde) meinten, dass so eine Mauer hundert Jahre halten. Ich wurde noch auf ein anderes Argument aufmerksam gemacht: die Trockenmauern bieten vielen Pflanzen und Tieren ein Zuhause (Eidechsen habe ich keine gesehen).
Also nochmals die Erklärung kurz zusammengefasst, warum Trockenmauern noch gebaut werden: langlebig (der Ökonom hat Freude dran), umweltfreundlich (der Ökologe sowie Pflanzen- und Tierwelt  haben auch Freude dran) und schön. Und warum sie mir noch gefallen: Es gibt lokalen Wein gleich von nebenan.
Um den Unterhalt der Trockenmauern im Leutschengut kümmert sich übrigens der Weinbauverein Leutschen und Umgebung.



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