![]() |
Quelle |
Eine kurze Orientierungshilfe: Der Bahnhof Zürich kann mit all den Aus- und Anbauten fast schon als Sammlung mehrere Bahnhöfe betrachtet werden: Gleishalle (Gleise 3-18), Bahnhof SZU (Gleise 21-22), Bahnhof Museumstrasse (Gleise 41-44), Bahnhof Sihlpost (Gleise 51-54) und neu Bahnhof Löwenstrasse (Gleise 31-34). Letzterer wird über kurz oder lang den Bahnhof Sihlpost ersetzen, der rückgebaut werden wird.
Gut versteckt findet sich im Bahnhof Zürich ein grosser Ausstellungsraum, welcher das Projekt vorstellt und die Bauarbeiten gut dokumentiert ("Der Eingang befindet sich in der Halle Sihlquai beim Abgang Gleis 18, Sektor C.").

Durch mein ständiges Durchfahren durch den Bahnhof Zürich (ausser im Bahnhof SZU war ich meist mindestens einmal in der Woche in allen anderen Bahnhofsteilen) konnte ich die Bauarbeiten im Bahnhof und im Vorbahnhof gut mitverfolgen. Es hat mich dann doch etwas überrascht, wie lange da bereits rumgewerkelt wird. Besonders herausragend waren aus meiner Sicht folgende Punkte in den vergangenen Jahren:
- die zwei Brücken im Vorbahnhof mit dieser tollen Installation, um die Brücke "schwebend" vorzutreiben,
- die grosse runde Bohrmaschine, welche ich zwar nur im Fernsehen gesehen habe, aber immer ein Gefühl vom grossen Gotthardbau hinerlassen hat und
- die Verbreiterung des Bahnhofs Oerlikon: Verschiebung der Stützmauer und des MFO Gebäudes, sowie das neue Gleis 8.
Das grosse Projekt ist gemäss eigenen Aussagen der SBB mehr oder weniger im Budget und im Zeitplan ist. Keine Ahnung, wie viel Reserve, Glück und anderes in der langen Zeit mitgespielt hat. Da kam natürlich unter uns Besuchern gleich wieder das SBB CEO Gehalt zur Sprache (nur für's Protokoll: im Jahr 2002 wären das brutto CHF 520k, im Jahr 2012 CHF 1'035k gewesen). Keine Ahnung wie der Projektleiter entschädigt wird.

Erstaunlich war für mich, wie wenig Besucher die Ausstellung an einem nicht mit bestem Wetter gesegneten Samstagnachmittag hatte. Das liegt vielleicht am bereits erwähnten fast versteckten Eingang, vielleicht aber auch an den Führungen, welche regelmässig stattfinden. Mir sind in den letzten ein, zwei Monate regelmässig kleine Herden mit Helm und orangen Westen bestückter Lebewesen aufgefallen, welche unter kundiger Führung die Baustellen besichtigten (ist leider nicht mehr möglich: "Alle Termine sind bis Februar 2014 ausgebucht. Es werden keine Führungen mehr durchgeführt. Danke für Ihr Verständnis."). Die werden wohl bereits durch die Ausstellung geführt worden sein.
Erst in der Ausstellung ist mir aufgefallen, wie viel Presse- und Informationsmaterial da - hoch professionell übrigens - aufbereitet worden ist. Diese sind übrigens auch online verfügbar. Etwas verwirrt hat mich dann doch, dass diese Plattform auch für Werbung für FABI verwendet wird. Ich hätte auf den politischen Bezug verzichtet.
Der neue Bahnhof Löwenstrasse wurde mit der Deckelbauweise realisiert. Ja, ein neues Wort für mich. Das bedeutet, dass von oben nach unten gebaut worden ist: zuerst der Deckel, dann Schlitzwände einziehen, aushöhlen und am Schluss den Boden betonieren (Holcim sei dank). Wieder was gelernt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen