Sonntag, 30. Dezember 2012

Seeweg

Nochmals über's Wasser gehen...
Das Wetter hat Silvia's Beigeisterung für Seewege Flügel verliehen. Dieses Mal habe ich viele Fotopausen eingelegt, um dem rasanten englischen Laufstil entgegenzuwirken. Der Steg zwischen Rapperswil und Hurden wurde 2001 eröffnet und macht immer noch etwas her. Der Steg hat eine Länge von angeblich 841 Metern. Der Vollständigkeit halber: das macht knapp über CHF 3625 pro Laufmeter. Die Konstruktion wirkt solide und dennoch leicht. Die massiven Holzpfähle, auf denen der Steg getragen wird, verschwinden und dem von einem Stahlgerüst getragenen Steg.
Auf dem Steg haben sich städtische und ländliche Spaziergänger gut gemischt. Das ist daran zu erkennen, dass es nicht mehr klar ist, ob das Grüezi- (oder eben nicht-Grüezi-) Sagen dazu gehört. Und tatsächlich waren auch zwei, drei fremdländische Touristen anzutreffen. Der Steg ist auf vielen Tourismus-Webseiten erwähnt.
Was mich erstaunt hat: Es gibt einen Grillplatz und der wurde Ende Dezember auch tatsächlich benutzt.  Es waren zwei Personen am Fleisch grillieren und ihr Proviant hätte vermutlich für eine ganze Armee gereicht. Gefallen haben mir auch die vielen Tiere, die sich überhaupt nicht von den Spaziergängern beeindrucken liessen: Möwen, Enten, auch Gänse und die hungrigen Schwäne, welche uns immer wieder ihr Hinterteil zeigten.
 


Innen ist es gemütlich
Trotz des schönen Wetters war es zugig und meine Reisebegleitung bekam kalte Ohren. Schnell wurde das nächste Ziel in Angriff genommen: Das Pilger-Café, zumindest hat es einen Wegweiser, der so beschriftet ist und liegt am Weg zum Kloster Einsiedeln. Von aussen ist es wahrlich keine Schönheit, eingeklemmt zwischen Eisenbahnlinie und Autostrasse. Innen wirkte das Café gross und leer, trotz der Vorbereitungen der Empfangshalle für die Neujahrsparty. Die Anlage ist riesig! Es ist ausgerichtet auf Kongresse, Hotelgäste, Events (wieso die Restaurants und das Casino verschwiegen werden, ist mir nicht ganz klar).  So viele Ballons auf einem Haufen, das hat gewirkt wie ein Kinderspielplatz. Die Suppe war gut, ebenso der Cappuccino. Der Service war in Ordnung, vermutlich waren das noch die Nachwehen des Weihnachtstrubels, die eine Höchstleistung verhinderten.

Freitag, 28. Dezember 2012

See weg


Verweilen am See
Seit letzter Woche ist der See wieder da, d.h. zumindest auf einem weiteren bedeutenden Stück für Fussgänger geniessbar. Heute hat mich Silvia über das neu eröffnete Teilstück des Seewegs in Richtung Osten gejagt.
Vom Bahnhof Wädenswil bis zur Halbinsel Giessen muss sich noch was ändern. Das Spazieren an der befahrenen Seestrasse macht keinen Spass.
Danach zeigt sich am See das Neubauprojekt Peninsula und endlich nach dieser Baustelle beginnt der wunderschöne Seeweg. Angeblich sind's 1600 Meter. Den Bauarbeitern habe ich einige Male bei viel Schnee aus dem warmem Zug beim Montieren der Stahlgerüste und der Holzplanken zugeschaut. Lange hat das Projekt gedauert und auch etwas gekostet. Kurz gerechnet: der Laufmeter ist auf CHF 4750 gekommen. Davon bezahlen die beiden betroffenen Gemeinden etwas mehr als fünfzehn Prozent, den grossen Rest hat der Kanton übernommen, ein klein wenig noch die Zürcher Wanderwege. Darin versteckt sich eine behindertengerechte Unterführung, Investitionen in die Natur (an einigen Orten ist erst der Holzhag gemacht und dahinter liegen erst Steine, aber das wird sicher noch) und viel Material zwecks Aufschüttungen. Ich rücke die Kosten ins Verhältnis: die kleinste Wohnung mit Seeanstoss (um mit dem Seeweg vergleichbar zu bleiben)  im erwähnten Neubauprojekt ist für CHF 2.2m zu haben. Zurück zum Thema: Die Holzstege, Sitzbänke und Badestellen haben ein modernes und vorbildliches Design. Mir gefällt das. Dieser Teil des Seewegs macht Lust auf Mehr. Ich hoffe, es wird auch weitere Gemeinden locken, den Seeweg zu verlängern, bzw. weitere Teile des Seewegs zu bauen.
Über's Wasser gehen...
Wir benötigten ungefähr fünfundvierzig Minuten nach Richterswil, das übrigens einen schönen Bahnhof hat. Doch das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Die Vögel

Zürichhorn - Strandbad Mythenquai einfach
Samstagnachmittag, Kultur steht auf dem Programm. Kurz vor der Ausfahrt haben wir noch einen Parkplatz gefunden. Nachträglich hat sich dann herausgestellt, dass keiner (und das meine ich wörtlich) der unzähligen Menschen auf dem Parkplatz den Weg zur kulturellen Ausstellung gefunden hat. Die sind alle entweder im Seedam-Center oder im Alpamare verschwunden. Das hatte natürlich für uns den Vorteil, ein Museum und eine sehr gute Betreuung für uns alleine zu haben.
Genau, wir waren im Vögele Kultur Zentrum. Vor vermutlich über zwanzig Jahren war ich das letzte Mal zusammen mit meinen Eltern vor Ort. Die Dame am Empfang meinte sympathisch: "Dann hat das ja gut nachgwirkt". Das Thema der Ausstellung "Von hier nach dort." passte perfekt zu unserem getarnten Anschleichen zum Museumseingang (sind natürlich auf der falschen Seite herum gelaufen). Die Ausstellung hat zum Nachdenken angeregt. Nicht alles hat sich auf den ersten Blick ins Thema einordnen lassen. Was habe ich gelernt? Dass die ETHZ ein Stück der Stahlseile der Golden Gate Bridge im Archiv hat. Wer hätte das gedacht? Ach ja, und "wer hat's erfunden?". Gemeint ist das Verdrehen der Stahlseile. Weiter habe ich gelernt, dass Martin Werlen mit dem Twitter-Virus infiziert ist. Als im Interview erwähnt wird, wie viele Twitter-Followers er habe, korrigiert er die Dame freundlich auf seine (natürliche höhere) Anzahl seiner Followers.
Autobahnring um Zürich
Interessant war auch die Konkurrenz zum Seedamm, na ja, wie realistisch die Konkurrenz je gewesen ist, soll hier nicht diskutiert werden. Auf jeden Fall war die Idee eines Autobahnrings um Zürich bereits in den Köpfen früherer Vordenker vorhanden. Ich bin auch bereits in den Genuss des gemeinsamen Wartens auf dem Westring gekommen.
Ganz am Rande ist mir dann noch das Auditorium aufgefallen. Schön gemacht. Ganz nebenbei der Bau, der in den 1970er Jahren entworfen wurde, wirkt meiner Meinung nach heute noch äusserst modern. Finde ich toll. Das Café erfüllt die Erwartungen, bietet Literatur zur aktuellen und zu vergangenen Ausstellungen und ein Designersofa, auf dem ich leider die bequeme Sitzposition noch nicht gefunden habe. Ich muss wohl nochmals hin.

Montag, 24. Dezember 2012

Christchindlimärt

Was macht der an Weihnachten?
Die Lokalzeitungen waren voll mit Ankündigungen, Berichterstattungen und Fötelis, das macht neugierig.
Am Samstag vor Weihnachten haben wir es nebst überfülltem Seedamm-Center geschafft, dem schönen Rapperswil einen Besuch abzustatten. Majestätisch begrüsst die Burg und die herzige Altstadt. Den ursprünglichen Plan, mit dem Zug anzureisen, haben wir grosszügig vergessen, da wir danach noch zwei andere Termine angehängt haben. Auf dem Land braucht man ein Auto, Punkt. Oder man hat mehr als genügend Zeit. Ganz einfach. Dank eines verwandtschaftlichen Tipps ist mir auch ein zentrales Parkhaus bekannt, das nicht immer gleich schon überfüllt ist, wenn man sich ein Mal nach Rapperswil getraut.
Die Aufhellungen des Vormittags haben sich leider bereits wieder rar gemacht, doch glücklicherweise blieben noch Stunden bis zum angekündigten Regen. Mehr als genug Zeit für uns, den Christchindlimärt ausgiebig zu geniessen.
Nachdem wir die Stände von Knoblauchbrot und Glühwein bis zu Bienenwachskerzen bestaunt haben, machte sich die Kälte langsam bemerkbar.  Fasziniert waren wir vor allem von einem Stand, der Metallfiguren anbietet, die nicht ganz alltäglich sind. Dennoch, die hüpfen trotz ihrer süssen Gesichtern nicht automatisch in den den Einkaufskorb. Silvia konnte glücklicherweise auch widerstehen und schnell haben wir noch ein anderes tolles Spielzeug für Silvia's Neffen gekauft, die Linking Elephants. Dann ging's nichts wie los zu Bündner Gerstensuppe und Glühwein im Steinbock. Unser Brot haben wir dann noch kurz mit Enten, Möwen und Schwänen geteilt. Die Möwen sind immer noch die Frechsten und Gierigsten.
PS: Ein grosses Danke an den wertvollen Einsatz des Korrektors.

Sonntag, 23. Dezember 2012

Rathaus

Gasthaus zum Rathaus
Letzte Woche besuchte ich mit einem Freund das Rathaus in Pfäffikon.
Das Essen war gut bis sehr gut. Ich gönnte mir die Rathaus-Ravioli (auf Empfehlung), das Zürcher-Geschnetzeltes sowie den Käseteller. Die Ravioli haben das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, das Zürcher-Geschnetzelte war einwandfrei, nur die Rösti kam nicht ganz (aber nahe) an Grosi's Küche heran. Der Käse war sehr gut, nur die Auswahl dürfte aus meiner Sicht etwas mutiger sein.
Das Ambiente ist ausgezeichnet. Der Bereich der Bar und Lounge ist ein perfekter Treffpunkt und lädt zum Verweilen ein. Der Hofleute-Saal zeigt sich mit den massiven Holzbalken, den gewundenen Steinsäulen und besonders mit dem heimeligen Kachelofen in seiner ganzen Pracht. Der Service war sehr zuvorkommend und äusserst flink. Sogar das in der Bar bestellte Glas Weisswein hat es vor uns in den ersten Stock geschafft, fast schon wie in einem Schloss mit einem Zauberer.
Die Lage bietet nur Vorteile. Die Seenähe bietet eine wunderschöne Aussicht, Parkplätze sind ausreichend vorhanden und auch der Bahnhof ist innert fünf Minuten erreichbar. Ich habe dann zwar den Zug um eine Minute verpasst, aber der Taxistand hilft in solchen Situationen weiter.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Balance-Akt

Freienbach ist ohne ZSG-Anschluss (im Bild: Wädenswil) 
Der Schnee lockte mich trotz der Kälte aus dem gemütlichen Heim. Ein kleiner Ausflug ins grosse Zürich aus dem kleinen Freienbach steht an. Damit der Schnee auch nicht zu kurz kommt, wird ein Spaziergang am See eingebaut.
Die Kälte ist nicht spassig, aber immerhin herrscht Windstille. Der See wirk majestätisch ruhig.

Der Weg am See entlang ist aufgrund der Temperaturen teilweise vereist. Das hat mich zwei, drei Mal zu akrobatischen Höchstleistungen angespornt und ich bin heil über alle Hindernisse gekommen. Mich fasziniert, wie viele Aktivitäten unternommen werden, um den See den Spaziergängern wie mir näher zu bringen. Viele neue Stege werden gebaut (zum Glück nicht von mir, ich friere jeweils, wenn ich die Arbeiter aus dem warmen Zug heraus nur sehe) und auch Alleen gepflanzt. Das scheint man auch im Winter problemlos machen zu können. Und falls es doch Probleme gibt, hat jeder Baum auch ein Warndreieck erhalten. Man beachte auch die Stäbe in den Baumkronen, um Ordnung ins Geäst zu bringen.
Achtung! Neue Bäume.

So ab in den beheizten Zug nach Zürich. In der grossen Stadt wollen wir natürlich auch hoch hinaus. Aus lauter Blödsinn habe ich mir das als Neujahrsvorsatz für's 2012 genommen. Ohne Anstehen sind wir ins clouds gelangt, durften unsere Mäntel abgeben und den Schindler-Lift  benutzen. Angeblich 126 Meter höher (als vor Betreten des Gebäudes, nehme ich an) steigen wir aus. Gut besucht, tolle Aussicht und schön warm ist das Bistro in der 35. Etage. Eine kleine Enttäuschung gab's dann doch für mich. Die Auswahl auf der Karte ist sehr gross (Speise und Getränke), doch die Drinks gibt's erst ab 1600.
Aber es gibt ja Alternativen.

Samstag, 8. Dezember 2012

Feiertage


Heute bin ich das erste Mal darauf hereingefallen.
Mein lokaler Bäcker geschlossen, der Laden dunkel? Nun gut, Alterntiven gibt's. Auf zum nahen Einkaufszentrum meines Vertrauens. Erledige ich dort meine Einkäufe. Zufälligerweise traf ich ein Freundespaar (na ja, die Welt ist hier doch etwas kleiner und familiärer), das ebenfalls bei der Erledigung ihrer Einkäufe war "Wir wollten zu unserem Metzger, aber heute ist ja Feiertag." Aha, das war also die Erklärung. Und ich bin nicht der Einzige, der von diesem Feiertag überrascht worden war.
Das half meiner Erinnerung an den Kanton Schwyz als Feiertagsparadies auf die Sprünge. Kurze Recherche und siehe: Stolze 14 Feiertage (Winterthur  und St. Gallen bieten 9), der "Verordnung über die öffentlichen Ruhetage" sei Dank. Das ist doch was.
Ob das Feiertagswetter noch besser wird?

Samstag, 1. Dezember 2012

Komplett

Freienbach ist seit Kurzem mein neues Zuhause. Meine persönlichen Eindrücke, voraussichtlich des Öfteren auch von Freienbach, werde ich hier nach Lust und Laune veröffentlichen.
Endlich sind auch meine letzten Möbel bis nach Freienbach gekommen. Komplett (leider nicht ganz, der Kühlschrankinhalt ist vergessen gegangen, das werde ich noch nachholen). Für mich ist die (fast) gesamte Umzugsbilanz positiv, obwohl nicht alles auf einmal geklappt hat, zwei Flaschen zu Bruch gingen (tja, da habe ich Newton's Theorie mal wieder bewiesen) und mein Lieblingssofa wieder ein paar Kratzer abbekommen hat. Wenn kleine Zweifel aufkommen, stelle ich mir vor, ich hätte selbst gezügelt, und bin wieder mehr als zufrieden.
da war's noch fast leer
Das übersichtliche, aufgeräumte Bild gefällt mir ganz gut. Mein Zuhause wird vorerst auch eine männliche Domäne bleiben (übersichtlich, funktional, kein LEGO Weihnachtskalender). Zumindest abgesehen von den ganzen Zoo-Mitbewohnern (einige davon sind gut im Bild zu erkennen).
Ganz am Rand sei auch bemerkt, dass mein Dienstleister, der mir Zugang zum Internet bietet, die Umschaltung auf den gewünschten Termin nicht nach erwarteter "plug&play"-Manier hingekriegt hat. Ein zehnminütiges Telefongespräch, die übrigens bei meinem Dienstleister neu alle aufgezeichnet werden, brachte das Problem nicht zu Tage. Mein Gegenüber wollte mir bei dieser Gelegenheit doch tatsächlich noch weitere Dienstleistungen schmackhaft machen. Nein, Danke, das ist mir zu aufdringlich (und nebenbei ein sehr ungeschickter Moment für ein solches Ansinnen). Auf jeden Fall hat's dann fünfzehn Minuten später funktioniert (obwohl, der Herr keine Ahnung hatte und mir zwei Mal bestätigt hat, dass es an der neuen Adresse bereits aufgeschaltet ist). Und dann meldet sich doch tatsächlich Stunden später noch der technische Support (was mich wieder milder gestimmt hat).
Komplett gefreut hatte ich mich als ich den Grossteil der eingepackten Gegenstände wieder aus ihren Kisten entfernen und sie wieder einräumen konnte. Mein erstes Guinness in Freienbach ist somit bereits wieder Geschichte.