Sonntag, 24. März 2013

Zentralitätsindex II

Gestern bei einem Drink in Zürich kam das Thema der relativen Abgelegenheit wieder zur Sprache. Wie erwähnt, das ist relativ. Ich versuche einen geographischen Rundumblick für Strassen- und Schienenverkehr. Für die Reisezeiten mit dem Auto referenziere ich auf die Zeiten, welche google.com ausspuckt, für Reisezeiten mit dem Zug auf sbb.ch.

Das zeigt einerseits, dass Zürich ein ultimativer Hub für den Schienenverkehr darstellt. Weiter bestätigen die Zahlen, dass Freienbach an einer Bummlerstrecke liegt und aufgrund der mangelnden Direktverbindungen durch die Umsteigezeiten auch in eigentlich vorteilhafte Richtungen längere Reisezeiten als von Zürich aus aufweist. Letzteres zeigt sich sehr gut im Vergleich mit den Reisezeiten für den Strassenverkehr, da sind die erwarteten Vorteile der Reisezeiten in Richtung Osten und Süden klar zu erkennen. Als kleine Übersicht habe ich versucht die Daten graphisch aufzubereiten.
Klares Fazit: Freienbach ist (auch) nicht der Nabel der Welt.

Donnerstag, 21. März 2013

Lamellenstoren

Vor ungefähr zwei Jahren gab's in der Gegend hier einen heftigen Sturm. Die Versicherer hatten aufgrund der Hagelschäden viele Formulare zu bearbeiten. Wieso interessiert mich das? Meine defekten Storen werden ausgewechselt. Was da genau defekt sein soll, ist mir nicht klar. Die Wohnungsübergabe im letzten Jahr ging ohne Beschwerden meinerseits über die Bühne.
"Die Arbeiten werden grundsätzlich von Oben nach Unten angegangen".
Muss ich nicht verstehen... ich bin gespannt.

Sonntag, 10. März 2013

Parkplatzgebühren

Gut erinnere ich mich als ich letzten Dezember zum ersten Mal seit Jahrzehnten das Seedamm-Center besuchte. Irgendetwas war komisch als ich mein Auto in der Parkgarage abstellte. Was es war kam mir dann spontan (oder eben nicht) am nächsten Tag in den Sinn. Keine Schranken beim Parkhaus. Diese Erkenntnis freute mich natürlich. Vor zehn Jahren schlugen gewissen Parkplätze am Rosenberg in St. Gallen bereits mit vier Franken pro Stunde zu Buche. Zürich hat mich in den letzten Jahren noch ganz andere Tarif gelehrt. Klar, das sind nicht die repräsentativen Orte und Preise. Das erzählte ich natürlich voller Freude überall herum. Na ja, die Freunde aus dem Kanton Schwyz verstanden meine Begeisterung nur beschränkt, sie waren sich das teilweise ja gewohnt.
Voller Schrecken las ich vorgestern in meinem Lokalblatt, dass damit wohl bald Schluss sein wird. Noch gibt es drei grössere Einrichtungen im Kanton, die keine Parkplatzgebühren kennen: das Seedamm-Center, das Mythen Center Schwyz und der Seewen Markt. Grundlage ist die "Weisung zu verkehrsintensiven Einrichtungen" aus dem Jahr 2005, welche sich auf das Umweltschutzgesetzt und die Massnahmen der Luftreinhalteverordnung stützt. Das galt allerdings nur für neue Einrichtungen, für bereits bestehende gilt eine Übergangsfrist. Spätestens ein Jahr nach Erlass einer kantonalen gesetzlichen Grundlage, müssen die Gemeinden die Parkplatzbewirtschaftung umgesetzt haben. Für das Seedamm-Center sind noch Einsprachen hängig.
Mir ist nicht klar, wieso das nicht umgesetzt worden ist. Mögliche Verzögerungen sind: die kantonale gesetzliche Grundlage wurde nicht geschaffen, die Gemeinden setzen die Vorgaben nicht um, es bestehen Widersprüche zu anderen Regulierungen, Einsprachen verzögern die Umsetzung (was für das Seedamm-Center auf jeden Fall zutrifft).
Wie auch immer, ich finde Gratisparkplätze toll!

Samstag, 9. März 2013

Ausflug in den Nachbarkanton

Praktisch
Wie cool können denn Getränkehalter im Auto sein? Als Erstes kommen mir dabei immer die übergrossen Cola-Becher in den Sinn, aber das muss nicht sein: Diese Halter eignen sich auch hervorragend für 3/8 Literflaschen. Nein, da war kein Alkohol am Steuer. Das war ein Mitbringsel. Das Foto aus dem Handgelenk ist leider (oder zum Glück) so überbelichtet, dass es nicht möglich ist, zu erahnen, was in den Flaschen drin ist.
Mein Mitbringsel habe ich ins schönen Glarnerland gebracht. Mein Grosi lebt da und freut sich immer riesig, wenn wir uns wieder sehen. Sie hat mich dann zu Kaffee und Kuchen eingeladen und mir alle Neuigkeiten erzählt. Ihr ist auch aufgefallen, dass ich immer noch ein SG-Nummerschild habe. Dabei hat sie mich wie ein kleiner Spitzbube angeschaut und verschmitzt gelacht.
Das Wetter war an diesem Nachmittag in dieser Gegend nicht gerade berauschend, somit gibt's ein paar Photos aus der Gegend, wo mein Grosi lange gelebt hat. Das hat die eine oder andere Kindheitserinnerung wieder belebt. Und ja, das Glarnerland ist auch bei diesem Wetter einfach schön.
Nachtrag: Die Nachbarkantone sind übrigens Glarus, Luzern, Nidwalden, St. Gallen, Uri, Zürich und Zug.

Sonntag, 3. März 2013

Stimmbürger

Information
Heute wird zum ersten Mal meine Stimme aus der Gemeinde Freienbach in die Wahlergebnisse einfliessen. Es wird hier übrigens nach den gleichen Regeln wie im Rest der Schweiz gewählt, nur so nebenbei.
Bei den letzten Wahlen war dies nicht der Fall, obwohl ich bereits in Freienbach angemeldet war. Das hängt davon ab, ob die Wahlunterlagen bereits versendet worden sind oder nicht. Gefällt mir, da dies einfach ist und keine Kontrolle, ob jemand doppelt abstimmt nötig macht.
Dieses Wochenende stehen drei nationale Abstimmungen, eine kantonale für Schwyz und eine auf Gemeindeebene an.

Hier nur ganz kurz zur Gemeindeabstimung:
"Wenn in der Gemeinde Freienbach angemeldete Einwohnerinnen und Einwohner nicht in der Lage sind, aus eigenen Mitteln für Mietzins und Nebenkosten ihrer Unterkunft aufzukommen, kommt die wirtschaftliche Sozialhilfe gemäss Sozialhilfegesetz des Kantons Schwyz zum Tragen [...]. Um in solchen Fällen die Kosten für die Öffentlichkeit möglichst tief zu halten, ist die Gemeinde auch in Zukunft – manchmal kurzfristig – auf kostengünstige Wohnungen und Unterbringungsmöglichkeiten angewiesen."Bis heute wird ein Haus mit zwei Wohnungen gemietet. In der Abstimmung wird über den den Kredit (CHF 930'000) zum Kauf dieser Liegenschaft entschieden, an schönster Autobahnlage.

An den Strassen hat es diese Schilder "Abstimmung nächstes Wochenende". Vielleicht liegt das an unseren Sparmassnahmen, dass dies nicht aktualisiert wird, wenn's auf einmal "dieses Wochenende" heissen müsste. Vielleicht war's auch schon immer so. Auf jeden Fall finde ich das sehr vernünftig. Das ist mir nur aufgefallen, als ich die Grenze zur Nachbargemeinde überschritten habe. Die machen das.

Wohin des Weges

Dieser Artikel handelt von Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde Freienbach. Der verlinkte Porträtvideo ist ganz interessant gemacht, um einen Überblick zu erhalten. Hier kurz einige Grunddaten aus 2011 (ungefähre Werte):
- 16'000 Einwohner
- CHF 50m Steuereinnahmen total
- (rein interessehalber: davon ca. CHF 30m ordentliche Steuern natürliche Personen)
- 81.9m Aufwand total
- 81.3m Ertrag total
Die Rechnung 2011 wurde mit einem Defizit von CHF 622'894.58 abgeschlossen. Für 2012 wurde ein Defizit von CHF 6'375'400 veranschlagt, scheint aber noch nicht finalisiert zu sein. Für 2013 wurde mit Steuererhöhung, die abgelehnt wurde, ein Defizit von CHF 2'657'400 veranschlagt und genehmigt. Die von der Gemeindeversammlung abgelehnte Erhöhung des Steuerfusses würde ein Defizit von ca. CHF 8m erwarten lassen.
Das Nettovermögen, d.h. das frei verfügbare Vermögen, der Gemeinde Freienbach nimmt seit einigen Jahren ab (2008 noch über CHF 30m) und würde voraussichtlich 2014 in eine Nettoschuld übergehen. Die Betrachtung des Eigenkapitals sieht besser aus, ist aber nur hinreichend interessant, da z.B. Strassen darin enthalten sind.
Ach ja, die zwei Hauptgründe für die schnelle Veränderung sind der kantonale Finanzausgleich (im 2013 wird mit Mehrausgaben von über CHF 2.8m im Vergleich zum Vorjahr gerechnet, neu total CHF 8'720'000) sowie Investitionen, die angeblich nicht mehr weiter aufgeschoben werden sollten.

Das erinnert mich an die aktuellen Zeitungsberichte zum Thema "sequester" in den Vereinigten Statten von Amerika. Seit letztem Freitag werden die automatischen Budgetkürzungen umgesetzt. Wenn ich das korrekt verstanden habe im Umfang von ca. USD 100 Milliarden pro 12 Monate, wobei das jährliche Budget bei über USD 3500bn (bn = Milliarden, m = Millionen) liegt, wie ich im Radio SRF gehört habe.

Was tut sich nun in Freienbach? Der Gemeinderat durchforstet das Budget nach weiteren Sparmassnahmen, was ihm die Gemeindeversammlung als Auftrag erteilt. Klingt verantwortungsbewusst, verhindert sicher auch nicht eine Wiederwahl für die nächste Periode. Irgendwie beruhigt das dennoch nicht, da dies früher hätte gemacht werden können, da ja trotz angenommener Steuererhöhung noch ein Defizit budgetiert worden ist. Auf jeden Fall findet der Gemeinderat hier und dort etwas zum Einsparen, das gerne von den Medien aufgenommen wird. Eine Überraschung gibt's doch in der Meldung des Gemeinderats (unbedingt Link anschauen): "Der Rat sieht die Nicht-Genehmigung der Steuerfusserhöhung auch als gelbe Karte der Bevölkerung an die Behörden und reduziert das gemeinderätliche Gehalt für 2013 um rund 10%." Das hat mich positiv überrascht. Auch wenn mir aus der Jahresrechnung nicht ganz klar wurde, welche Bestandteile jetzt zum gemeinderätlichen Gehalt summiert werden müssen. Unser Gemeinderat besteht aus neuen Personen, einer davon ist halbamtlich, die anderen sind nebenamtlich tätig.

Das wäre doch eine Idee, die sich auch im grossen Massstab umsetzen liesse, um das Vertrauen zu erhöhen (auch wenn die absoluten Einsparungen nicht die grosse Kehrtwende bringen).